April 2016 – Der Frühling lässt die Völker wachsen

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Wärmere und längere Tage, Sonne und viele Blüten. Der Garten leuchtet bunt. Rot und gelb die Tulpen, in sattem blau Traubenhyazinthen, dazwischen das gelbe Scharbockskraut und das alles ist in ein himmelblaues Meer von Vergissmeinnicht gebettet. Die Wiese ist dicht gesprenkelt mit Gänseblümchen und Löwenzahn. Bei den Obstbäumen sind Marillen- und Zwetschkenblüte schon vorbei, die Weichsel steht in voller Blüte und bei Apfelbaum und Quitte gehen die Blüten gerade auf.
Das sind ideale Bedingungen für die Entwicklung der Bienenvölker. Die Bienen finden reichlich Tracht vor und sammeln viel Pollen für die Brut. Dass der Tisch reichlich gedeckt ist, spricht sich natürlich bis zur Königin durch und die macht ihren Job gut und legt Eier, so  viel sie kann.  Die Volkstärke explodiert dann geradezu.
Jetzt ist es wichtig, dass man als Imker rechtzeitig erkennt, wann der Platz in der Beute eng werden könnte und dass er dann den Bienenstock um eine Zarge erweitert. Zu früh – das heißt, wenn noch zu wenige Bienen im Stock sind –  darf man die zusätzliche Zarge aber nicht aufsetzen, sonst schaffen die Bienen nicht den Wärmehaushalt aufrecht zuerhalten. Ist man jedoch  zu spät dran, entwickeln die Bienen bereits ihren Schwarmtrieb: Weiselzellen werden gezogen, die Königin stellt die Eilage  und die Bienen ihre Sammeltätigkeit ein und der ganze Bienenstaat bereitet sich darauf vor, das zu kleine Haus zu verlassen… Um den richtigen Zeitpunkt zu treffen,  braucht es also ein bisschen Erfahrung und Fingerspitzengefühl.