August 2017 – Die Hoffnungsträger für 2018
Und da sind sie nun – die Jungvölker für das nächste Jahr. Mit Königinnen aus der eigenen Zucht, mit allen Vorraussetzungen nächstes Jahr starke Völker zu werden.
Ein bisschen ‘Elterlicher Stolz’ ist da natürlich auch dabei. Brutableger. Vorbereitend auf die eigenen, kommenden Königinnen sind den anderenen Völkern Brut, Futter, Pollen entnommen worden, um Ableger zu bilden, denen die frisch begatteten Königinnen von der Belegstelle zugesetzt wurden. Auch hier gibt es einen engen zeitlichen Rahmen, wie bei der Königinnnenzucht, der streng eingehalten werden muss – 10 Tage vor dem Abholen der Königinnen von der Belegstelle werden die ‘künftigen Völker’ schon angesetzt. Es wird Brut mit aufsitzenden Pflegebienen, Pollenwaben, Futterwaben aus den aktuellen Völkern entnommen und in eine jeweils eigene Bienenbeute gegeben. Die mitgegebenen Brutwaben enthalten Eier, Larven aus denen die Jungbienen versuchen eine Königin nachzuziehen. Einen Tag vor dem Abholen der ‘fertigen Königinnen’ von der Belegstelle, werden die Jungvölker kontrolliert und diese ‘Nachschaffungszellen‘ entfernt. Das klingt hart – es ist eine normale, manchmal nötige imkerliche Tätigkeit – die kommende Königin ist ja schon ‘fertig’ – und Belegstellenbegattet – von einer ausgesuchten Mutter und von Vätern mit hervoragendem Stammbaum. Diese Jungableger haben nun keine Königin und keine Möglichkeit, sich eine eigene Königin zu machen. Es sind wenige Bienen, junge Bienen und sie sind begierig darauf, eine Königin zu haben. Das Zusetzen einer ‘fremden Königin’ geht hier leicht und sehr sicher – es werden zwei Teile verbunden, die zusammengehören und aufeinander warten – junge Bienen ohne Eier/Larven und eine begattete Jung-Königin in Eilage.
Sie werden gut gefüttert – gerade Jungvölker brauchen hier einen ständigen Futterstrom, sie haben keine ‘alten Bienen’ die viel von draussen nach Hause bringen. Das Flugloch wird stark eingeengt, denn es sind nur wenige Wächterbienen da, die es verteidigen. Und sie brauchen Ruhe vor dem Imker – Stock-Öffnungen sollten nur sehr eingeschränkt vorgenommen werden, um den Start des neuen Volkes nicht unnötig zu stören. Diese Völker sind so Anfang Juli vorbereitet worden, Mitte Juli wurden die begatteten Königinnen zugesetzt – nun, 4 Wochen später schaut es sehr gut aus. Alle Königinnen wurden angenommen, legen kräftig Eier und die ersten Generationen ihrer eigenen Bienen sind schon geschlüpft.
Es sind nun fast 50% der Völker mit neuen, eigenen Königinnen dieses Jahres auf dem Weg in den Winter – Jungvölker haben gute Chancen gesund in und aus dem Winter zu kommen. Die nötige Volksstärke müssen sie erreichen und alle schauen aktuell sehr gut aus. Oft ist das beste Jahr einer Königin das erste nach ihrem Schlupf. Sie sitzen auf frischem Wabenbau, sind rechtzeitig aufgestellt worden, um auch mit eigenem Honig in den Winter zu gehen. Krankheiten und Belastungen kommen erst nach dem ersten Wirtschaftsjahr. Nun ist alles vorbereitet für ein großes und dann auch anstrengendes Imkerjahr 2018.
Ein wichtiger Teil unserer Betriebsweise ist es mit ca. 1 Drittel an Jungvölkern in den Winter zu gehen. Eine Königin lebt theoretisch 4-6 Jahre, wobei das in der Praxis nicht wirklich vorkommt. Mit jedem Lebensjahr steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie schwärmt und Platz für ihre Nachfolgerin macht – selten zur Freude des Imkers. Meist wird nach 2-3 Jahren die Königin vom Imker gewechselt, um der Schwarmgefahr vorzubeugen und auch durch Auflösen von Altvölkern der Gefahr von Krankheiten (Viren, Bakterien, Pilze, Parasiten,…) entgegen zu wirken . Es wird bei uns nicht ‘umgeweiselt‘ – sondern alte, schwache Völker werden aufgelöst und durch Jungvölker ersetzt. Das Material (Waben, Wachs, Rähmchen) kann dabei gereinigt, aufbereitet werden und die Nachfolger sitzen auf neuem Material ohne Belastungen.
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