Dezember 2019 – Natur Pur

Naturkosmetik, Salben selber machen ist nicht schwer – kann ja sogar ich  🙂 Die wirklich einfache Herstellung macht mir auch Spaß und anschließend weiß ich auch ganz genau, welche Inhaltsstoffe sich in “meiner” Salbe verbergen. Und es ist eine Salbe, die nicht mit einer Creme verwechselt werden darf. Eine Salbe besteht aus einer Fettphase und Zusätzen. Sie dient in erster Linie medizinischen Zwecken, da sie nicht sofort einzieht und auch nur schwer abwaschbar ist. Als Konsistenzgeber sorgt bei mir Bienenwachs für die Streichfähigkeit. Bei der Creme kommt zur Fett- noch eine Wasserphase hinzu. Damit sich Fett und Wasser verbinden, benötigt eine Creme zusätzlich einen Emulgator. Das ist bei der Salbe nicht notwendig. Salben sind wesentlich fetthaltiger und es werden oftmals Arzneien/Kräuter untergerührt. Nach dem Auftragen können die heilsamen Wirkstoffe über die Haut aufgenommen werden und sich im Körper verteilen. Cremes haben im Vergleich zu Salben eine wesentlich weichere Konsistenz und zählen zu den kosmetischen Produkten. Das liegt daran, dass in diesen der Wassergehalt wesentlich höher ist als in Salben. Lotionen oder Bodymilks sind eine Form der Cremes. Sie sind flüssiger als diese und enthalten einen noch höheren Wasseranteil. Er beträgt in solchen Produkten meist um die 70 Prozent.

Eine Salbe mit Propolis hat einen schützenden Effekt. Sie ist bei trockener Haut hilfreich und versorgt die Poren mit Feuchtigkeit. Viele Menschen haben in der winterlichen Kälte das Problem, dass die Hände rissig und spröde werden, hier ist eine schützende Salbe mit einem hohen Fettanteil empfehlenswert. Die Salbe kann auf dem ganzen Körper angewandt werden, beachtenswert ist aber hier natürlich, dass eine fetthaltige Salbe nicht so leicht in die Haut einzieht wie eine Creme mit einer Wasserphase. Die Salbe ist recht fettig, deswegen ist sie nicht als tägliche Pflege oder für die sensible Haut geeignet, sondern tatsächlich nur bei Bedarf. Ich mache die Salben gerne und verwende auch selbst sehr viel davon. Gerade hab ich für Freunde eine Version mit Leinöl gemacht und aus Neugier für mich gleich eine mit Mandelöl – hier die Inhaltsstoffe dazu.

‘Natur Pur’-Salbe:

Diese Menge ergibt 5 x 50 g Dosen und ist der Klassiker der ‘Imkersalben’ (Natur Pur, Drescher, Zangerl).  Auf der Haut spielt Propolis seine Stärken aus, besonders in Verbindung mit Bienenwachs und Honig ergibt sich eine Substanz, die der Haut gut tut. Juckreiz wird gelindert, Hautirritationen oder Reizungen lassen sich beschwichtigen und ganz nebenbei bekommt die Haut selbst eine seidige Frische. Trotz meiner eigenen Propolisallergie verwende ich sie oft und gerne, aber doch auch mit Vorsicht. Rund 3-4 % aller Menschen reagieren allergisch auf Propolis.  Am besten zuerst eine winzige Menge auf einer unempfindlichen Hautstelle aufgetragen, um sich so selbst auf eine Allergie zu testen. Die innere Einnahme von Propolis hingegen sollte in Absprache mit einem Arzt oder Heilpraktiker erfolgen.

Bis jetzt gab es hier immer nur ‘Natur Pur’ – und nun aus Anlass für einen Freund eine Variante mit Leinöl – von einem fränkischen Biohof. Vor allem da das Leinöl doch keinen frischen angenehmer Geruch hat sind Kakaobutter und Kamille mit dazugekommen. Bei ‘Natur Pur’ ist das Ölivenöl der doch angenehme, natürliche Hauptbestandteil im Duft. In dieser Leinöl-Salbe ist der Duft nun auch durch Kamille und Kakaobutter recht angenehm.

‘Leinöl-Salbe’:

Die Kakaobutter gibt der Salbe noch mehr Fett und ist gerade für Lippen/Lippenstifte sehr gut geeignet. Es sind in dem Versuch nur 10 g geworden da mein Edelstahlkännchen mit den Zutaten schon zu voll war   🙂  In der nächsten Leinöl-Salbe wird weniger Leinöl und mehr Kakaobutter drin sein. Leinöl ist ein pflanzlicher Lieferant von Omega-3 Fettsäuren, Nachteilig ein bischen seine eher kurze Haltbarkeit.

Beim zusammenstellen der Zutaten für die Leinölsalbe und dem Nachlesen der Wirkung von Ölen auf der Haut ist gleich noch eine Variante mit Mandelöl für mich dazugekommen… 🙂 Oft in der Massage verwendet wirkt es tief in die Hautschichten. Neben den Fettsäuren enthält es wichtige Vitamine und Mineralien, die zusammen einen positiven Effekt auf das Erscheinungsbild der Haut ausüben. 

‘Mandelöl-Salbe’:

Ergibt die 4,5 x 50 g Dosen auf dem Bild mit diesen Zutaten. Schon der Duft der Salbe ist zum reinbeißen  🙂  Beim nächsten mal werde ich hier den Anteil vom Mandelöl etwas erhöhen, die anderen Zutaten so lassen. Von diesem Hersteller gibt es auch eine 250 ml Flasche, die dann für 6 x 50 g Dosen gut reicht.

Mandelöl zur Hautpflege sollte ausschließlich aus Süßmandeln gewonnenes Öl und kalt gepresst sein. Es ist besonders fett, reich an Vitaminen und rückfettenden Substanzen. Ganz besonders punktet Mandelöl bei Menschen mit trockener oder sensibler Haut.

Im ungeöffneten Zustand und bei optimaler Lagerung hält das Pflanzenöl durchschnittlich zehn Monate. Nach dem Öffnen ist es doch auch zügig zu verbrauchen und im Bereich von 3-6 Monaten verwendbar.

 

Mit einem Edelstahl-Milchkännchen und einer Edelstahl-Schüssel ist die nötige Ausstattung für die eigenen Salben schon vollständig.  Als Imker hab ich hochwertiges (Deckel)Wachs, Honig und Propolis aus eigener Produktion ja schon in eigener Hand und lege dann bei den restlichen Zutaten Wert auf ebenso hochwertige natürliche Inhaltsstoffe. Mit wenig Aufwand ist es möglich eine gesunde Hautpflege herstellen. Dabei kann jeder selbst entscheiden mit welchen Inhaltsstoffen die eigene Haut gepflegt werden soll. Naturkosmetik und Bio-Kosmetik verzichten auf künstliche Stoffe und sind daher in der Regel besser verträglich. Selbst gemachte Salben/Cremes sind natürlich, ohne Emulgatoren, synthetischen Duft-, Farb- und Konservierungsstoffen. Sie ist frei von Tierversuchen, Mikroplastik, Palmöl oder anderen bedenklichen Inhaltsstoffen. 

  1. Öl mit Wachs in der Schüssel über Wasserdampf erwärmen – Wenig Rühren.
    Wachs schmilzt bei ca. 60 ° und die Schüssel schon vom Wassertopf nehmen bevor noch das letzte Wachs geschmolzen ist.
    Das warme Öl in das Kännchen geben und ca. 15 Minuten warten, bis die Temperatur für die nächsten Schritte sinkt.
  2. Wenn es auf ca. 45 ° abgekühlt hat die anderen Zutaten (Honig, Propolis, ggf. Kakaobutter,…) langsam einrühren.
    Das Wachs wird hier schon wieder fest und bestimmt den Zeitpunkt für den nächsten Schritt.
    Sichtbar dadurch, das
  3. Zügig in die Dosen abfüllen, da es nun beim abkühlen bald zu fest wird.
    Bei Bedarf nochmal kurz über das kochende Wasser halten um zum abfüllen die nötige flüssige Konsistenz zu halten.

Bei der Zugabe von ätherischen Ölen und Kräutern und Co sind der eigenen Kreativität keine Grenzen gesetzt. Die Haltbarkeit wird oft vom Öl bestimmt, da die Imkerprodukte selbst keine wirklich spürbaren Grenzen in der Haltbarkeit haben. Somit bestimmt das Ablaufdatum des Oliven/Lein/Mandelöls den Zeitpunkt bis zu dem eine Haltbarkeit gewährleistet sein sollte. Natürlich noch abhängig von den weiteren Zugaben in die Salbe. Der Bestandteil mit dem kleinsten Haltbarkeitsdatum bestimmt das vorherzusehende Nutzungsende.

Da für den eigenen Bedarf ja oft nur kleine Einheiten gemacht werden und es doch einfach und schnell geht, sollte die Haltbarkeit kein wirkliches Kriterium sein – die nächste für mich wird schon alleine wegen dem Duft wieder mit Mandelöl und Kakaobutter sein  🙂

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