Gefahren für die Honigbiene
Die Honigbiene ist einigen Gefahren ausgesetzt, manche davon haben es bis in die Medien geschafft, wie die Neonicotinoide oder die Varroamilbe. Viele Probleme sind vom Menschen verursacht oder zumindest mitverursacht.
Die Bienen haben einen Flugradius von ungefähr 3 bis 3,5 km von ihrem Stock ausgehend. Die Monokulturen bewirken, dass für kurze Zeit ein Überangebot an Nahrung herrscht, aber danach nichts mehr blüht und die Bienen hungern. An den Rändern von Feldern wird der Grünstreifen kurz gehalten – auch hier finden die Bienen nichts. Saure Wiesen mit ihrer Blumenvielfalt existieren kaum mehr, die Wiesen sind überdüngt und werden regelmäßig gemäht, um Heu zu gewinnen. Schlechte Bedingungen für die Honigbiene.
Zwei Parasiten sind durch Bienenimporte aus dem Ausland eingeschleppt worden.
Die Varroamilbe wurde Anfang der 80er Jahre aus Asien nach Europa mitgebracht und ist für die europäische Honigbiene eine ständige Bedrohung. Lesen Sie mehr über die Varroamilbe.
Der andere Parasit ist noch weit schlimmer – es ist der Kleine Beutenkäfer, ursprünglich aus Afrika stammend und heuer, 2014, erstmals in Europa, in Italien aufgetaucht. Es ist zu befürchten, dass es nicht lange dauern wird, bis der Käfer in Österreich ist. Er richtet verheerenden Schaden an und ist mit keinem natürlichem Mittel zu bekämpfen. Infos über den Kleinen Beutenkäfer folgen…
Neonicotinoide sind hochwirksame Insektizide, die als Saatgutbeizmittel in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Neonicotinoide wirken auf die Nervenzellen der Insekten, es kommt zu Störungen der Signalübertragung. Die dauerhafte Überreizung führt zu Krämpfen und schließlich zum Tod. 2013 wurde die Verwendung für die Dauer von nur 2 Jahren durch die EU-Kommission eingeschränkt. Aber auch „normale“ Spritzmittel schaden den Bienen, sie verlieren dadurch die Orientierung und finden nicht mehr nach Hause. Vergiftung ist eine Gefahr, der der Imker nicht entgegenwirken kann.
Die amerikanische Faulbrut ist eine weltweit auftretende bakterielle Krankheit, bei der sich die Larven in ein zähe Masse auflösen. Die Krankheit ist ansteckend und daher auch meldepflichtig. Dort, wo die Krankheit auftritt, wird ein Bannkreis mit einem Radius von 3 km bekanntgegeben. Innerhalb des Bannkreises werden alle Bienenvölker vom Amtstierarzt untersucht. Kein Volk darf aus diesem Bannkreis herausgebracht werden. Kranke Völker werden entweder saniert, indem man sie auf Kunstschwärme reduziert, die Brut vernichtet, das Volk in ein neues Haus auf neue Rähmchen gesetzt. Die alten Behausungen werden desinfiziert. Oder wenn eine Sanierung nicht mehr möglich ist, werden die Völker und Behausungen vernichtet. In Österreich ist kein Medikament zur Bekämpfung der Faulbrut zugelassen. Faulbrut ist allgegenwärtig und kann jederzeit im eigenen Umkreis ausbrechen.
Neben diesen häufigsten und heftigsten Bedrohunge gibt es auch noch weitere Krankheiten oder Parasiten – europäische Faulbrut, Kalkbrut, Steinbrut, Amöbenruhr, Nosematose, Tracheenmilbe,…- das würde aber den Rahmen hier sprengen.