Januar 2017 – VIS Alptraum der Imker…
VIS – Veterinär Informationssystem – seit über einem Jahr in der Imkerschaft heiß diskutiert – nun seit 01.01.2017 verpflichtend.
Auch in den Medien wurde viel darüber berichtet ( Kleine Zeitung / ORF / NOEN ). Die ersten Infos/Gerüchte gab es schon ab 2014 und verursachten viel Unruhe unter den Imkerkollegen. Befürchtet wurde vieles: Datenverwendung durch das Finanzamt, Überwachung, Mißbrauch der Daten, … Zusätzlich der bürokratisch verursachte Mehraufwand, verbunden mit Kosten und Strafen.
Die Meinung der Bienengaertnerin: VIS ist richtig, VIS ist wichtig, VIS kann viele Vorteile bringen und der Aufwand hält sich in Grenzen.
Was ist denn dieses ‘VIS’ überhaupt?
- Nichts Neues, seit sehr vielen Jahren werden dort schon Schweine, Schafe, Ziegen, Rinder, Geflügel,… registriert und das erfolgreich.
- Nichts Aufwendiges. Es sind Standortdaten (bequem über ‘Satelitenkarten’) und zweimal im Jahr die Gesamtanzahl der Völker einzugeben.
- Etwas sehr Positives. Krankheiten können effektiver eingegrenzt, bekämpft werden, wenn dem Veterinär die Standorte bekannt sind.
Hier geht es um Krankheiten, um bessere Möglichkeiten diese Krankheiten zu bekämpfen. Allgegenwärtig – Gottseidank noch nicht in unserem Umfeld, die Faulbrut. In Wien auch schon vorgekommen. Regelmäßig gibt es Sperrbezirke am Land und meist bleiben diese Sperrbezirke über Jahre erhalten und flammen immer wieder auf. Die Faulbrut ist eine der anzeigepflichtigen Bienenkrankheiten. Bei einem Verdacht ist er zu melden, es untersucht der Tierarzt/Sachverständige und wird die Krankheit identifiziert, wird ein 3 Km Sperrkreis um den Krankheitsherd ausgerufen. Es darf kein Bienenvolk mehr bewegt werden – es darf sich kein Imker mit Völkern in einen Sperrbezirk hinein oder hinaus bewegen. Alle Völker im Sperrbezirk müssen untersucht und ggf saniert werden. Und das ist schon die dringende Notwendigkeit von VIS – solange nicht wirklich alle Infektionsherde einer Krankheit im Sperrgebiet gefunden und saniert wurden, bleibt die Krankheit und die Gefahr, dass sie wieder aufflammt, bestehen. Und Imkern ist frei, niemand muss sich anmelden, registrieren, eintragen – es ist ohne VIS einfach nicht möglich alle Imker im Umfeld eines Krankheitsherdes zu untersuchen. Krankheiten wie die Faulbrut können nur wirksam bekämpft werden, wenn die Karten offen liegen, wenn alle Beteiligten aktiv mitarbeiten.
Krankheiten werden von der Biene von außen nach Hause getragen – egal wie gut und aktiv ein Imker ist – die Umgebung liegt außerhalb des eigenen Einflussbereichs. VIS kann hier eine sehr gute Unterstützung sein, einige Krankheiten völlig von der Landkarte zu tilgen. Hier kann mit wenig, vertretbarem Aufwand eine extrem wertvolle Informationsbasis für Amtstierarzt, Veterinär, Sachverständige geschaffen werden, die sinnvoll für die Bekämpfung und Sanierung von Krankheiten und Seuchen eingesetzt werden kann.
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