März 2017 – Uns fällt ein Stein vom Herzen

In den ersten Frühlingstagen müssen sich die Bienen den Weg noch durchs Spechtnetz bahnen.

Endlich werden die Temperaturen milder. Am ersten warmen Tag haben wir unsere Bienenstände kontrolliert. Mit mulmigem Gefühl sind wir die Tour angegangen, nun würden wir sehen, wie viele – oder wie wenige – Völker wir durch den Winter gebracht hatten.

Unsere Völker waren beim Einwintern nicht besonders stark. Zum einen hatten unsere neuen Königinnen keine starken Wintervölker aufgebaut, zum anderen richteten im Herbst Wespen wahre Massaker an. So machten wir uns bereits Anfang des Winters große Sorgen, ob sich unsere Bienen in so kleinen Wintertrauben ausreichend würden wärmen können. Einige Völker starben schon im November.

Und dann folgte diese lange, große Kälte. Ein kalter Winter ist zwar grundsätzlich gut, kann aber Völkern mit zu wenig Bienen den Gnadenstoß geben. Und so zitterten wir um unsere Bienen. (Nicht nur wir, wie sich herausstellte. Mit der Zeit mehrten sich österreichweit die Meldungen aus der Imkerschaft, dass die Verluste diesen Winter enorm sind.)

So begannen wir unsere Kontrolle. Im eigenen Garten hatten wir ja ein paar Tage zuvor schon gesehen, dass in beiden Stöcken Leben war. Das ließ uns Hoffnung schöpfen. Am zweiten Stand erwartete uns ein toller Anblick: starker Flugverkehr bei allen Beuten. Unsere Gesichter hellten sich auf. Beim dritten Stand gab’s einen kleinen Dämpfer: ein Volk zeigte keine Lebenszeichen mehr. Doch die letzte Station erfüllte uns wieder mit Freude – alles flog! Somit hatten wir zwischen November und März nur ein Volk verloren.  Insgesamt hatten wir trotzdem 25% Verluste, dennoch: es hätte schlimmer kommen können. Aber so ist das eben. Wir bereiten die Völker bestmöglich auf den Winter vor, das betrifft vor allem Varroabehandlungen und Futter, auch Fluglochschutz, Spechtnetz. Aber das Wetter oder so eine Wespenplage wie letzten Herbst kann man nicht beeinflussen. Ein bisschen Glück braucht man eben auch. Es war nicht nur für die Bienen ein schwerer Herbst, ein schwerer Weg in den Frühling – auch als Imker leidet man mit und gerade die Ungewissheit läßt den Imker leiden. Die Angst vor sehr hohen Verlusten war da und auch berechtigt. Gottseidank halten sie sich in Grenzen und wir können aufatmen!

Wir starten also mit deutlich weniger Völkern als letztes Jahr in die neue Saison und haben als Ziel, die Völker zu stärken und zu vermehren.
Der nächste Winter muß für die Bienen und auch für uns leichter und sicherer werden.

Links zum Thema:

     Forschung Zukunft Biene

     Untersuchungen zu Winterverlusten

     40% Verluste jetzt schon in Brandenburg gemeldet