November 2017 – Naturkaugummi
Wabenhonig – Honig in seiner natürlichsten Form – wird auch in der Honigverordnung aufgeführt:
Er wird unverarbeitet verwendet, so wie ihn die Bienen verdeckelt haben. Früher wurde der Wabenhonig als Kaugummi gekaut. Der Wabenhonig kann mitsamt dem Wachs gegessen werden. So wie die Bienen den Nektar zu Honig umarbeiten, in den Waben speichern und verdeckeln, wird uns hier ein reines Stück Natur geschenkt. In Osteuropa und dem Nahen Osten eine begehrte Delikatesse. Obwohl Honig von Hause aus ein naturbelassenes Produkt ist, toppt Wabenhonig diese Natürlichkeit sogar noch. Der Vorteil von Wabenhonig liegt gerade in der langen Verbleibdauer im Mund, dadurch können die Wirkstoffe vor allem in der Hals-Nasen-Gegend ihre Wirkung sehr gut entfalten. Durch kräftiges Kauen setzen sich die meisten Inhaltsstoffe erst frei, etwa Enzyme oder Fermente. Wachs enthält auch Propolis, ätherische Öle aus dem Pollen, Vitamine, darunter besonders viel Vitamin A und antibakterielle Stoffe (lnhibine). Nach dem Kauen kann die Wabe auch einfach ausgespuckt werden. Viele Honigfreunde stehen absolut auf das Kauen der Wachswabe. Es ist ein wenig wie das Bonbonlutschen. Bis eben der Honig weg ist und die Wabe ausgespuckt (oder geschluckt) werden kann. Allerdings darf man sich nicht wundern: das lange Kauen auf der Wabe erfreut zwar das Immunsystem, doch es kommt unweigerlich zu einer Wachsanhaftung auf den Zähnen.
Und hier der Anlass des Blogs – unser Stück Wabenhonig:
Es ist eine Sonder-Edition, kein Standardprodukt. Auch aktuell bei uns leider nicht zu bekommen. An einem unserer Standorte kennt und mag der Gartenbesitzer frischen Wabenhonig. Dafür, dass er den Garten, den Standort zur Verfügung stellt, bekommt er seinen Honig – wenn möglich in Form von Wabenhonig. Heuer gab es sehr viel davon – wir haben die Bienen frei bauen lassen und dadurch gab es sehr viel frische Waben mit sehr feinem Honig. Die letzten Stücke sind nun ‘Honig mit Wabenteilen’. 500 gr Honigglas gefüllt mit einem Stück Wabenhonig und aufgefüllt mit Honig. Und schon alle vergeben – es war eine bestellte Sonderabfüllung.
‘Wie macht man Wabenhonig’? :
Eigentlich für den Imker sehr leicht – er macht nichts 🙂 Es wird ein leeres Holzrähmchen in den Honigraum gegeben. Keine Mittelwand, kein Draht. Keine Vorarbeiten an Material und Zeit. Und warum macht man das nicht ständig? Es hat auch Nachteile. Wachsbau kostet den Bienen viel Energie und es gilt der Richtwert: 1 Kilo Wachs kostet ca. 6 Kilo Honig. Also ohne vorgegebene Mittelwand, die für die Bienen eine Arbeitsersparnis darstellt, ist viel weniger Honig da. Und in Brutnähe wird sehr gern Drohnenbrut angelegt. Größerer Wabenzellen, die von der Königin dann gerne bebrütet werden. Bebrütete Waben werden dann bei uns nicht geschleudert/geerntet. Ist das leere Holzrähmchen zu weit von der Brut weg und sind Rähmchen mit Mittelwänden verfügbar sind die Mädels manchmal zu faul zum Bauen und ignorieren es. Also die Vorarbeiten sind einfach, aber als Imker nimmt man dann doch auch in Kauf das es weniger Honig dadurch gibt.
‘Warum ist Wabenhonig bei uns nicht als Standardprodukt immer dabei’ ?:
Frische und Lagerhaltung. Das Wachs ist ein Teil des Produktes und ist frisch sehr angenehm und entfaltet alle seine Vorteile. Der geschleuderte Honig läßt sich gut ohne Qualitätsverlust lagern, beim Wabenhonig geht das so einfach nicht. Die ganze Wabe ist außerhalb des Bienenstocks schwer zu lagern und wir würden keinen Wabenhonig aus dem Vorjahr anbieten wollen. Somit wird es bei uns zwar immer wieder Wabenhonig geben, aber nur kurzfristig im Zeitrahmen der Honigernte. Für Bekannte/Bestellungen und wie unseren Bienen es beliebt. Sie dürfen viel und frei bauen. Sie werden nicht eingeschränkt oder angeregt. So kann es eine Saison geben mit viel Wabenhonig, aber auch mit sehr wenig.
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