November 2019 – Meisterhaft…
Das erste Buch der Bienengaertnerin ist gerade in der Erstausgabe erhältlich. In 2 Auflagen, Honigfarben gebunden in Leinen und im weißen Hardcover mit Fotodruck. Und nein, es kann nicht käuflich erworben werden, das muß man sich verdienen 🙂 Herzlichen Dank an die nette Buchbinderin und die 5 Lektoren die sich viel Zeit genommen haben in Probelesungen die schwere Kost spürbar zu verbessern. Mit vielen Anhängen sind es 107 Seiten geworden und die gemeinsamen Lesungen zur Qualitätssicherung waren zeitintensiv und doch sehr wichtig. Zwei der Honigfarbenen werden nun als Meisterarbeit demnächst abgegeben und die zwei Hardcover verschenkt. Ein Nachdruck und Verkauf ist nicht vorgesehen 🙂
Die letzten Monate ist da wirklich sehr viel Zeit hineingeflossen und einiges ist selbst im Urlaub in Südeuropa abends auf der Terasse eines Landhauses mit einer Flasche Rotwein entstanden. Vieles ist dadurch liegengeblieben und zurückgestellt worden und es befreit doch sehr, das gebundene Exemplar bald abzugeben. Nun wird noch eine Präsentation vorbereitet – 15 Minuten vor einer Kommisson und 30 Meisteranwärtern, die sich das anhören dürfen 🙂 Die Bewertung wird dann 70 % aus der Note der schriftlichen Arbeit kommen und 30 % aus der Präsentation. Der schriftliche Teil ist Voraussetzung für die nun kommende kommissionelle Abschlussprüfung bei der dann im Anschluss an die Präsentation auch ca. 30 Minuten Fragen und Diskussion zur Arbeit die mündliche Note bestimmt.
Die Struktur ist schon stark vorgegeben – im Normalfall ist die Meisterarbeit ein Projekt aus dem Umfeld der eigenen Imkerei – hier ist das Thema doch eine Ausnahme. Zuerst wird die eigene Imkerei beleuchtet und es sind wirtschaftliche Kennzahlen aus der eigenen Buchhaltung (verpflichtend in der Ausbildung 1 Jahr doppelte Buchführung) gefordert. Interpretation der eigenen Zahlen und beschäftigen mit der Wirtschaftlichkeit des eigenen Betriebes. Deckungsbeiträge der eigenen Produkte sind gefragt und es ist nötig, sich intensiv mit dem eigenen Betrieb und dem Umfeld auseinanderzusetzen. Im Projekt gilt es ein klassisches Projektmanagement aufzusetzen – Strukturplanung, Aufwandsschätzung, Terminplanung, Materialplanung, Risikomanagement, Erstellung der Projektpläne. Also nicht gerade das, was ein Landwirt, Imker so gerne und regelmässig macht 🙂 Nicht wenige in der Meisterausbildung haben hier recht gelitten…
Die Meisterarbeit erfordert eine intensive Auseinandersetzung mit dem eigenen Betrieb. Es werden Stärken gefunden, aber noch wichtiger die Schwächen, bei denen viel verbessert werden kann. Die eigene Betriebswirtschaft wird analysiert und es findet sich viel Potential, wo optimiert werden kann. Auch die ‘Produktion’ und die arbeitswirtschaftliche Sicht wird hinterfragt.
Ein wichtiger Meilenstein und doch noch nicht das Ziel. Es kommen noch Unterrichtswochen und Ende März die Abschlussprüfung. Mit der Meisterarbeit ist nun aber viel geschafft – das Herzstück der Ausbildung abgegeben. Fast alle schriftlichen Prüfungen sind nun schon abgeschlossen und wenn die Präsentation der Meisterarbeit auch noch positiv ist, sind die schwersten Hürden genommen. Die theoretischen Fächer: Recht, Steuerrecht, Sozialversicherungen und die Buchführung sind vorbei und es kommt der fachspezifische Teil, der doch ‘leichter’ sein sollte. Auch wenn die letzten Monate mit der Meisterarbeit eine deutlich spürbare Belastung waren, hat sich die ganze Ausbildung jetzt schon gelohnt. Die Bienengaertnerin ist noch kein Betrieb sondern immer noch ein Hobby. Aber mit der Meisterausbildung ist es doch nun jederzeit möglich aus dem Hobby eine Berufung zu machen 🙂
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