September 2013 – ein Bienenvolk ist drohnenbrütig

Ende September erleben wir einen Rückschlag, wir verlieren ein Bienenvolk. Bei einer Kontrolle stellen wir fest, dass die Brut des Volkes ausschließlich aus Drohnen besteht.

Die Königin wird ja nur einmal in ihrem Leben von mehreren Drohnen hoffentlich ausreichend begattet. Je nachdem, ob die Königin besamte oder unbesamte Eier legt, entstehen daraus Arbeiterinnen (besamt) oder Drohnen (unbesamt). Geht der Königin der Samen aus, kann sie nur noch Drohnen legen. Es ist dem Volk auch unmöglich, eine neue Königin aus einem Ei zu ziehen, weil es ab einem gewissen Zeitpunkt nur noch Drohneneier gibt.

Der nächste Schritt ist dann, dass sich bei einer Arbeiterin Eierstöcke entwickeln, und sie beginnt Eier zu legen. Eine Arbeiterin wird jedoch nie begattet, daher legt auch sie ausschließlich Drohneneier – so eine falsche Königin nennt man Drohnenmütterchen. Dass ein Drohnenmütterchen am Werk ist erkennt man daran, dass die Eier nicht schön am Boden jeder Zelle sitzen, sondern irgendwo am Rand kleben, weil der Hinterleib der Arbeiterin ja wesentlich kürzer als jener der Königin ist. Außerdem legt die Arbeiterin oft mehrere Eier in eine Zelle ab. Sie kann es halt einfach nicht besser.

Die vorhandenen Arbeiterinnen sind zu einer Sisyphusarbeit verurteilt: Sie ziehen Drohnenlarven auf und kaum sind diese geschlüpft, müssen sie aus dem Bienenstock geschleppt und verstoßen werden, weil Drohnen generell nicht über den Winter durchgefüttert werden.

Drohnenmuetterchen 300